Wien, 23. Bezirk (Pfarrkirche Inzersdorf - St. Nikolaus)
Basisdaten
Pfarre/Institution | Wien-Inzersdorf(St.Nik.), 1230 Wien |
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Gebäude | Pfarrkirche Inzersdorf - St. Nikolaus, 1230 Wien, 23. Bezirk |
Standort | Empore |
Baujahr | 2016 |
Orgelbauer | Johannes Rohlf (Neubulach im Schwarzwald) |
Beschreibung
Historisches Rückpositiv aus dem Jahre 1840 von Orgelbaumeister Joseph Seyberth.
In der Festschrift zum Feierlichen Hochamt mit Orgelsegnung für den 20.11.2016 ist zu lesen:
„1945 wurde die Kirche von 2 Fliegerbomben getroffen und dabei das Hauptwerk der Orgel zerstört. 71 Jahre nach Kriegsende und anlässlich des 800-Jahr-Jubiläums der Pfarre ist es endlich gelungen, die Schäden des Wahnsinns des vorigen Jahrhunderts aufzuarbeiten. Jetzt erklingt die Orgel in der Inzersdorfer Pfarrkirche wieder in vollem Umfang“.
Soll die Orgel Wohlklang entwickeln, steht das Pfeifenwerk am besten in Terzen nebeneinander, wie es in den Türmen der neuen Orgel zu sehen ist. Eine andere wichtige und heikle Frage stellte sich in der fast nicht zu bändigenden Halleigenschaft des Zentralbaus der Kirche mit Steinfußboden und Kuppel. Um die Amplituden der Schallwellen klein zu halten, musste mit dosierter Energie, also niedrigem Winddruck gearbeitet werden, eine Herangehensweise, mit der auch der italienische historische Orgelbau gekonnt umging. Damit war die Voraussetzung dafür geschaffen, das gesamte Pfeifenwerk offen und gesund klingen zu lassen, es innig ohne manipulierte Verengungen mit der Luftquelle des Balges zu verbinden, damit es gemeinsam singen und atmen kann.
Die Orgel ist von innen heraus auf Wohlklang angelegt und in handwerklicher Machart mit natürlichen Materialien gebaut. Das gewässerte Eichenholz, das ja auch das Material für das Innenleben der Orgel ist, also für die Windladen, den Balg und die Mechanik, stammt vom Schönbuch, ein Höhenzug bei Tübingen. Wir haben es im Wald gekauft, nach dem Wässern für unsere Zwecke einschneiden lassen und viele Jahre getrocknet.
Aus Zinn- und Bleibarren haben wir in unserer Werkstatt die Platten für die Metallpfeifen gegossen. Um den Pfeifen aus diesem relativ weichen Metall eine gute Standfestigkeit zu verleihen, wurden der Legierung Wismut, Kupfer und Antimon dazugegeben und darüber hinaus die Pfeifenwandungen ausgedünnt. Das dient sowohl der Statik als auch dem Klang.
Gehäuse
Gehäusebauer | Johannes Rohlf (Neubulach im Schwarzwald) |
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Baujahr | 2016 |
Spielanlage
Standort | Empore, Spieltafel mit dem Rücken zum Altar |
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Pedaltyp | parallel |
Tastenumfang der Manuale | C - f3 |
Tastenumfang des Pedals | C - f1 |
Anzahl der Register | 16 |
Stimmung | Werckmeister 1691 |
Gebläse | elektrisch |
Winddruck (in mm) | 38mm WS |
Spielhilfen | Koppeln:
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Windladentyp | mechanische Schleifladen |
Balganlage | Keilbalganlage |
Spieltraktur | mechanisch |
Registertraktur | mechanisch |
Disposition
I. Manual (Rückpositiv)
Doppelflöte | 8´ |
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Praestant | 4´ |
Flöte | 4´ |
Nasard | 2 2/3´ |
Hohlflöte | 2´ |
II. Manual (Hauptwerk)
Bourdon | 16´ |
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Principal | 8´ |
Gedackt | 8´ |
Octave | 4´ |
Flöte | 4´ |
Octave | 2´ |
Mixtur II | 1 1/3´ |
Cornamuse | 8´ |
Pedal
Subbaß | 16´ |
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Octavbaß | 8´ |
Cornamuse | 8´ |