Wien, 18. Bezirk (Filialkirche St. Ägyd)
Basisdaten
Orgelname | Deutschmann-Orgel |
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Pfarre/Institution | Wien-Währing, 1180 Wien |
Gebäude | Filialkirche St. Ägyd, 1180 Wien, 18. Bezirk |
Standort | Empore |
Baujahr | 1816 |
Orgelbauer | Friedrich Deutschmann (Wien) |
Beschreibung
Die 1746 erbaute "alte" Pötzleinsdorfer Kirche, dem hl. Ägydius geweiht, besitzt eine überaus harmonische und qualitätvolle Innenaustattung. Wesentlicher Beitrag dazu ist die Orgel, erbaut von Friedrich Deutschmann im Jahre 1816. Das Instrument wurde 2012 von Josef Pemmer grundlegend restauriert und in seinen Originalzustand zurückversetzt. Erst im Zuge dieser Restaurierung wurde die Bedeutung dieser Orgel und ihres Erbauers bewusst. Deutschmann war ein wichtiger Vertreter des Wiener Orgelbaus, der auch über die Landesgrenzen hinaus tätig war.
Wie viele andere Orgeln weist die Orgel der Ägydiuskirche eine bewegte Vergangenheit auf.
Über die Entstehung der Orgel erzählt eine Inschrift im Gehäuse, dass „Anno 1816 der Hochedelgeborene gnädige Herr Johann Heinrich Ritter von Geymüller, Herr der Herrschaft Pötzleinsdorf und Kirchenpatron dieses würdigen Gotteshauses unter dem hochwürdigen Pfarrer Anton May und dem damaligen Schullehrer Franz Elting durch den bürgerlichen Orgelbauer Friedrich Deutschmann die Orgel erbauen hat lassen. Das erste Amt ist am 22. September dieses Jahres von Herrn Leonhard Spetzer, Schullehrer in Dornbach, gespielt worden.“
Interessant ist die Gehäuseform: Ein in die Brüstung eingebautes, hinterspieliges Werk mit einem sehr hohen Untergehäuse, in dem der Balg eingebaut ist. Noch heute ist die- allerdings nicht originale- Tretvorrichtung erhalten und funktionsfähig. Im Jahr 1864 berichtet die Pfarrchronik, dass „im Monat September mit hoher Statthaltereibewilligung die Orgelreparatur vorgenommen wurde. Dieselbe erhielt überdies noch ein Pedal......Die Herstellung übernahm der Orgelbaumeister in Wien Landstrasse Josef Loypp.“ Weitere Umbauten veränderten in zunehmendem Maße die Orgel. Pfeifenwerk und Traktur wurden dem Zeitgeschmack angepasst und „modernisiert“. 1960 bzw. 1967 begannen Gregor Hradetky und Arnulf Klebel die Orgel nach damaligem Wissensstand zurückzurestaurieren.
Eine grundlegende Restaurierung in den Jahren 2011/12 durch Orgelbaumeister Josef Pemmer stellte den Originalzustand von 1816 wieder her. Das Pedalregister wurde aus dem Gehäuse entfernt und an der Emporenrückwand neu aufgestellt, zusätzlich wurde das Pedal um ein 8´ und 4´ Register erweitert.Somit konnte die originale Gehäuseform wiederhergestellt werden.
Die nicht mehr originalen Register (Mixtur 3f und Quint 3´) wurden rekonstruiert, ebenso die Registrieranlage. Das Orgelgehäuse wurde tischlerisch saniert, die Farb- Fassung ergänzt und gereinigt und fehlende Teile ersetzt.
Gottfried Zykan
Gehäuse
Gehäusebauer | Friedrich Deutschmann (Wien) |
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Baujahr | 1816 |
Spielanlage
Standort | Empore, Spieltafel |
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Pedaltyp | parallel |
Tastenumfang der Manuale | C - f3 |
Tastenumfang des Pedals | C - d1 |
Anzahl der Register | 9 |
Stimmung | gleichstufig |
Gebläse | elektrisch |
Spielhilfen | Pedalkoppl |
Windladentyp | mechanische Schleifladen |
Balganlage | Parallelfaltenbalg |
Spieltraktur | mechanisch |
Registertraktur | mechanisch |
Disposition
Manual
Coppl | 8´ |
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Flöte | 4´ |
Principal | 4´ |
Quint | 3´ |
Oktav | 2´ |
Mixtur | 3f |
Pedal
Subbass | 16´ |
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Oktavbass | 8´ |
Oktavbass | 4´ |