Wien, 17. Bezirk (Pfarrkirche Hernals - St. Bartholomäus)

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Wien, 17. Bezirk - Pfarrkirche Hernals - St. Bartholomäus

© Christian Sperker

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© Freiburger Orgelbau Hartwig und Tilmann Späth OHG

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Basisdaten

Internethttps://www.kalvarienbergkirche.at/diekirche_orgel.htm
Pfarre/InstitutionWien-Hernals, 1170 Wien
GebäudePfarrkirche Hernals - St. Bartholomäus, 1170 Wien, 17. Bezirk
StandortEmpore
Baujahr1990
Orgelbauer Hartwig Späth (March-Hugstetten)

Beschreibung

Die Orgel der Kalvarienbergkirche wurde in Jahren 1988 bis 1990 von der Orgelbauwerkstätte Hartwig Späth, Freiburg im Breisgau/Deutschland, gebaut. Die Disposition erstellten die Organisten Robert Schander und Alois Hörlesberger gemeinsam mit dem Orgelbaumeister Hartwig Späth, der auch die Prospektgestaltung schuf. Die Orgel hat 2.221 klingende und 15 stumme Pfeifen. Die längste Pfeife misst 5,1 Meter, die kürzeste 14 Zentimeter. Das Gesamtgewicht der Orgel beträgt 9.000 Kilogramm. Fachleute zählen sie zu den klangschönsten Instrumenten der Stadt. Die Orgel besitzt 40 Register, wobei 2 Register als Halbzüge ausgeführt sind (Scharff im Positif - Halbzug: 4´ / ganz gezogen: 4-fache Mixtur sowie Hintersatz im Pedal - Halbzug: 4´ / ganz gezogen: 4-fache Mixtur).

Die Orgel der Kalvarienbergkirche lehnt sich stilistisch an den französischen/elsässischen Orgelbau an, wohl auch deswegen, weil die Werkstätte sich landschaftsbezogen in seinem Einflussbereich befindet. Da die französischen Orgeln sowohl in der Barockzeit als auch in der Romantik besonders charakteristisch und aussagekräftig waren, wandte man sich diesen Instrumenten als Vorbild zu. Es wurde versucht, eine Synthese aus beiden Orgeltypen zu finden. Dabei sollten die Stilepochen vom Ende des 18. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts umfasst werden. Vorbild könnte eine frühe Orgel von Cavaillé-Coll oder Callinet sein, die beide vorbeschriebenen Stilelemente enthält. Danach wäre dies eine klassische zweimanualige Anlage mit Grand Orgue und Positif, zu der als zusätzliches Element das Récit käme.

Die Orgel der Kalvarienbergkirche sollte aber keine Kopie alter Orgeln sein, sondern es entstand ein Instrument für unser heutige Zeit. Das Hauptwerk zusammen mit dem Positif stellt die barocke, das Hauptwerk mit dem Schwellwerk die romantische Komponente dar.

Bei der technischen Ausführung des Instruments wurde darauf geachtet, dass sowohl äußerlich als auch im inneren Aufbau eine ästhetische Einheit herrscht. Das bedeutet, dass nicht nur für das Gehäuse eine stilvolle Übernahme eines französischen Orgelprospekts in Massivholz erfolgte. Auch für den gesamten technischen Innenaufbau wie Windladen, Traktur, Registratur und Windversorgung wurde ausschließlich Massivholz verwandt. Für das Pedalgehäuse, das Lagerwerk und den Schwellkasten ist dies Fichtenholz, für alle übrigen Teile Eichenholz.

Bei der Planung der Traktur wurde als Ziel gesetzt, dass der Tastendruck in jedem Manual möglichst leichtgängig sein soll, wobei der Druckpunktanteil sehr deutlich ausfallen muss, um ein sicheres Spielgefühl an den Tasten zu ereichen.

Die Registratur wurde mechanisch angelegt, um alle daraus resultierenden Vorteile ziehen zu können. Zusätzlich wurde für die "Jeu de combinaison" des Schwellwerks (Récit) eine mechanische Kombination eingebaut. Eine zusätzliche Koppel "Octaves graves" verleiht dem Récit noch mehr Gravität.

Bei der Windversorgung wurden entsprechend den jeweiligen Aufgaben auch unterschiedliche Bälge verwendet. Das Hauptwerk und das Rückpositiv haben Keilbälge, das Récit hat einen parallel aufgehenden Faltenbalg erhalten. Das Pedal hat eingebaute Schwimmerbälge. Somit kann man sagen, dass das Hauptwerk und das Rückpositiv einen etwas nachgiebigeren Wind, das Récit und das Pedal "barocken" Wind haben.

Auch die Intonation vereint die Epochen des Spätbarocks bzw. der französischen Klassik (um 1750) und der beginnenden Romantik. Die Intonation des Grundstimmenbereichs im klassischen Teil (Grand Orgue und Positif) ist weich gehalten und erst bei der Doublette, Mixtur und beim Scharff mit einer lebendigeren Artikulation und einem größeren Obertonreichtum versehen. Typische Register für diesen Verlauf sind die Rohrflöte und das Scharff. Das Gegenstück dazu ist das romantische Récit mit seiner weichen Ansprache und seinem glatten, reichen und voluminösen Klangcharakter. Register wie Flute traversière und Viole de Gambe machen dies besonders deutlich.

Gehäuse

Gehäusebauer Hartwig Späth (March-Hugstetten)
Baujahr1990

Spielanlage

StandortEmpore, Spieltafel
Pedaltypparallel konkav, doppelt geschweift
Tastenumfang der ManualeC - g3
Tastenumfang des PedalsC - f1
Anzahl der Register40
StimmungJanke III
Gebläseelektrisch
Winddruck (in mm)a'=440 Hz, Winddruck: Hauptwerk 75 mm/WS, Schwellwerk (Récit) 85 mm/WS, Rückpositiv 75mm/WS, Pedal 85 mm/WS
Spielhilfen

Koppeln:

  • III-I / III-II / I-II (als Zug)
  • I-II / III-II / III-I (als Tritt)
  • I-P / II-P / III-P (als Zug)
  • III-P / II-P / I-P (als Tritt)
  • Octaves graves (als Zug und Tritt)

Spielhilfen:

  • Tremolo I Man. (als Zug)
  • Tremolo III Man. (als Zug)
     
  • Jeu de Comb. Ein (als Tritt)
  • Jeu de Comb. Aus (als Tritt)
Windladentypmechanische Schleifladen
BalganlageKeilbälge (Hauptwerk und das Rückpositiv), Parallelfaltenbalg (Schwellwerk), Schwimmerbälge (Pedal)
Spieltrakturmechanisch
Registertrakturmechanisch

Disposition

II. Manual / Hauptwerk (Grand Orgue)

Bourdon 16´
Prinzipal
Flûte harmonique
Violoncelle
Rohrflöte
Oktave
Nachthorn
Oktave
Quinte 2 2/3´
Mixtur 4f. 1 1/3´
Cornet 5f. ab g
Trompete

I. Manual (Positif)

Koppel
Gedecktflöte
Prestant
Nazard 2 2/3´
Doublette
Tierce 1 3/5´
Larigot 1 1/3´
Scharff 4f. 1´ (Halbzug 1´)
Cromorne
(Tremolo)

III. Manual (Récit expressiv)

Cor de nuit
Flûte traversière
Viole de Gambe
Voix céleste
Flûte octaviante
Octavin
Plein Jeu 3-5f. 2´
Hautbois
Trompette harm.
Clairon
(Tremolo)

Pedal

Prinzipal 16´
Subbass 16´
Bombarde 16'
Oktavbass
Bourdon
Hintersatz 4f. 4' (Halbzug 4´)
Trompetbass