Wien, 16. Bezirk (Pfarrkirche Altottakring - Pfarrkirche zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes)

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Wien, 16. Bezirk - Pfarre Altottakring - Erhöhung des hl. Kreuzes

© DerHHO / OrganIndex

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Wien, 16. Bezirk - Pfarre Altottakring - Erhöhung des hl. Kreuzes

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Basisdaten

Pfarre/InstitutionWien-Altottakring, 1160 Wien
GebäudePfarrkirche Altottakring - Pfarrkirche zur Erhöhung des Heiligen Kreuzes, 1160 Wien, 16. Bezirk
StandortEmpore
Baujahrca. 1938
Orgelbauer Wilhelm / Josef Zika / Mertin (Linz / Broumov)

Beschreibung

Geschichte der Orgel:
Nach der Errichtung des Neubaus der Alt-Ottakringer Pfarrkirche wurde zunächst die alte Ullmann-Orgel der Vorgängerkirche übernommen, die sich mit seinen acht Registern jedoch als zu klein für den neuen, auf 2000 Menschen ausgelegten Kirchenraum erwies - die alte Kirche konnte dagegen nur 600 Personen fassen. Daher wurde 1931 von der Orgelbaufirma Panhuber ein neues, 40 Register großes Instrument errichtet, das - zur Weihe noch als eine der schönsten und modernsten Orgeln Wiens gepriesen - nach eineinhalbjährigem Dienst als abbruchreif bezeichnet werden musste.

Trotz dieser Umstände regte der damalige Chorleiter der Pfarre Josef Mertin den abermaligen Neubau einer Orgel an, für den der während dieser Zeit amtierende Pfarrer Karl Schwarz die Bedingung stellte, dass selbige an Wochentagen bei geringem Messbesuch genauso wie an Sonntagen bei einem Andrang von 2000 Gottesdienstbesuchern einsetzbar sein müsse. Dies führte dazu, dass Mertin, der die Planung der neuen Orgel selbst durchführte und sich damals bereits intensiv mit der Erforschung der Alten Musik beschäftigte, die einzelnen Werke der Orgel stilistisch unterschiedlich ausgeprägt gestaltete. So schuf er das erste Manual im Stil der italienischen Renaissance, das zweite im Sinne des norddeutschen Barock und das dritte als süddeutsches bzw. österreichisches Rückpositiv.

Der Gedanke, eine für mehrere Stilrichtungen verwendbare Orgel zu schaffen, war damals neu und bis heute ist die Alt-Ottakringer Orgel in ihrer Konzeption einzigartig. Auch die Ideen Johann Nepomuk Davids, welcher mit Mertin in Kontakt stand, fanden Eingang in die Disposition.

Im Jahr 1935 waren die Planungsarbeiten schließlich zu Ende; die Brüstung wurde aufgebrochen und die Errichtung des Rückpositivs begann. Der ausführende Orgelbauer war Wilhelm Zika, der einzige, der mit der Bedingung, die Orgel mit Schleifladen auszustatten - damals auch ein absolutes Novum - einverstanden war. Bis 1938 wurden die übrigen Teile der Orgel erbaut, aufgrund von Geldmangel wurden das geplante Bombardwerk sowie ein Pedalregister nie realisiert.

Während der folgenden Jahre erlebte die Orgel einen beträchtlichen Verfall, sodass 1973 Adolf Donabaum umfangreiche Renovierungsarbeiten durchführte und teils auch Umbauten vornahm. Doch auch nach diesen Instandsetzungsmaßnahmen war die Orgel erneut gravierendem Verfall ausgesetzt. Daher wurde im Jahr 2000 das Rückpositiv und von 2002 bis 2003 die gesamte Orgel durch Peter-Maria Kraus einer umfassenden Restaurierung unterzogen, wobei  auch Register ergänzt wurden.

Umbauten:1972 (Donabaum), 2002-2003 (Kraus)

Beschreibung der Orgel:
Das dem ersten Manual zugeordnete Italienische Werk befindet sich rechts der Mitte des in dunkelgrüner Farbe ausgeführten Hauptgehäuses, das dem zweiten Manual zugeordnete Deutsche Werk hat seinen Platz links der Gehäusemitte und ist in seiner Pfeifenaufstellung genau spiegelverkehrt zum Italienischen Werk. In der Mitte des Hauptgehäuses findet man das Großpedalwerk, dessen Register genau in 90-grädigem Winkel zu denen der beiden eben genannten Werken stehen. Das Italienische Werk und das Deutsche Werk befinden sich in schlichten Gehäusekästen ohne Schleierbretter, während das Großpedalwerk über keine Überdachung verfügt. Den spitz zulaufenden Prospekt bilden in der Gehäusemitte 13 Pfeifen des dem Italienischen Werk angehörigen Registers Principalis (Aequal); im Deutschen Werk ist im Prospekt das Register Prinzipal 8ʼ, im Italienischen Werk hingegen das Register VIII zu sehen. An der Überdachung des Deutschen Werks findet sich in goldenen Lettern der Schriftzug „FECIT W. ZIKA MCMXXXV-XXXVIII.“, über dem Italienischen Werk sind die Worte „SVB PAROCHO CAROLO“ zu lesen, was sich auf Pfarrer Karl Schwarz bezieht, in dessen Amtszeit die Orgel errichtet wurde. Das aus einem massiven Holzgehäuse bestehende Positiv befindet sich in der Mitte der Emporenbrüstung und ist am Spieltisch dem dritten Manual zugeordnet. Eine Besonderheit dieses Werks stellt die beidseitige Bemalung der Flügeltüren dar, die der Maler Karl Engel ausführte. Der Prospekt dieses Werks besteht aus der abfallenden, aus Zinn bestehenden Pfeifenreihe des Registers Prinzipal 4ʼ, den Freiraum über den Diskantpfeifen ziert auf einer Strahlenscheibe eine Darstellung der  Dreifaltigkeit. Der Entwurf des Prospekts der Orgel entstand im Übrigen bei Gesprächen, die Mertin mit Professoren der Akademie der bildenden Künste im Kaffeehaus Pöchhacker auf dem  Wiener Karlsplatz führte, das zu diesem Zeitpunkt seiner Frau gehörte. Das Kleinpedalwerk befindet sich hinter dem Deutschen Werk, das Bombardwerk hätte seinen Standplatz vermutlich hinter dem Italienischen Werk gehabt. Die Aufstellung der Windladen entspricht dem Werkprinzip; der Spieltisch befindet sich derzeit wieder an seiner ursprünglichen Position im 90°-Winkel zur Brüstung; 1996 stand er noch mit Blick Richtung Hauptgehäuse an der Brüstung links neben dem Positiv.

Für das Pfeifenwerk der Alt-Ottakringer Orgel wurden größtenteils mit Expressionen und Stimmschlitzen versehene Zulieferpfeifen verwendet. Die Intonation präsentiert sich als mild und zurückhaltend, die Pfeifen weisen gekulpte Füße und feine Kernstiche auf. Auf Rollbärte wurde gänzlich, auf Kastenbärte größtenteils verzichtet.

Die als Transmission geplanten Register Subbass 32ʼ und Subbass 16ʼ wurden – wie schon erwähnt – nie gebaut; sie hätten ihren Standplatz für sich allein – vermutlich liegend – hinter der Orgel gehabt.

Italienisches Werk

Principalis (Aequal) 16ʼ
VIII [8ʼ]
XV [4ʼ]
XIX [2 2/3ʼ]
XXII [2ʼ]
XXIX [1 1/3ʼ]
XXIX [1ʼ]
XXXIII [2/3ʼ]
XXXVI [1/2ʼ]
Flauta in VII [8ʼ]
Flauta in XV [4ʼ]
Voce umana (Aequal)
Discant 16ʼ

Gehäuse

Gehäusebauer Wilhelm / Josef Zika / Mertin (Linz / Broumov)
Baujahrca. 1938

Spielanlage

StandortEmpore, freihstehend evangelienseitig, 90° zum Altar mit Blickrichtung Emporenmitte
Pedaltypparallel
Tastenumfang der ManualeI. Manual (Italienisches Werk) C - f3, 66 Tasten / II. Manual (Deutsches Werk) C - f3, 54 Tasten / III. Manual (Brüstungspositiv) C - f3, 54 Tasten
Tastenumfang des PedalsC - f1
Anzahl der Register49
Stimmunggleichstufig
Gebläseelektrisch
Spielhilfen

Koppeln:

  • Dt. Werk zum Ital. Werk
  • Ital. Werk zum Dt. Werk
  • Positiv zum Dt.
  • Werk, Manual-Koppel III-II
  • Ital. Werk zum Pedal
  • Dt. Werk zum Pedal
  • Bombard-Werk zum Ital. Werk
  • Bombard-Werk zum Dt. Werk
  • Bombard-Werk zum Positiv
  • Bombard-Werk zum Pedal

Spielhilfen:

  • Feste Kombinationen (Piano, Mezzoforte, Kleines Pleno, Großes Pleno, Tutti)
  • Eine Freie Kombination
  • Absteller: Handregister ab, Registerschweller ab, Rohrwerke ab
  • Crescendo-Walze
  • Automatisches Pedal
Windladentypelektropneumatische Schleifladen
BalganlageZwei Einfaltenbälge und ein Schwimmerbalg
Spieltrakturelektropneumatisch
Registertrakturelektropneumatisch

Disposition

I. Manual (Italienisches Werk)

Princi-palis (Aequal)
VIII.
XV.
XIX.
XXII.
XXIX.
XXIX.
XXXIII.
XXXVI.
Flauta in VIII
Flauta in XV
Voce umana (Aequal) Discant

II. Manual (Deutsches Werk)

Quintade 16´
Dulzian 16´
Prinzipal
Rohrflöte
Salicional
Blockflöte
Nachthorn
Oktav
Quart 2 2/3´
Mixtur 6 - 8 fach 1 1/3´
Terzzimbel 3 fach 1/6´
Krummhorn
Schalmei

III. Manual (Brüstungspositiv)

Koppel
Bärpfeife
Prinzipal
Spitzflöte
Oktav
Superoktav
Spitzquint 1 1/3´
Mixtur 3 fach 2/3´

Pedal

Sordun 32´
Prinzipal 16´
Dulzian 16´
Gedackt 16´
Hölzern Nachthorn
Superoktav
Gemshorn
Metallgedackt 10 2/3´
Quinte 5 1/3´
3 1/5´
2 2/3´
Terzmixtur auf 2´ 4 fach
Gedackt-Pommer
Trompetenregal
Subbass (transm.) 32´ (NICHT GEBAUT)
Subbass (transm.) 16´ (NICHT GEBAUT)

Bombardwerk (als Auxiliarwerk - NICHT GEBAUT)

Trompete 16´
Trompete
Trompete
Quintade
Hölzern Gemshorn
Dulziana
Nachthorn
Schweizerpfeife
Sesquialtera 2 2/3´u.1 3/5´
Scharf 1/2´ 3 fach
Cornett 5 - 7 fach