Wien, 14. Bezirk (Pfarrkirche Mariabrunn - Maria Heimsuchung)

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Wien, 14. Bezirk - Pfarre Mariabrunn - Maria Heimsuchung

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Basisdaten

OrgelnameSonnholz-Orgel
Pfarre/InstitutionWien-Mariabrunn, 1140 Wien
GebäudePfarrkirche Mariabrunn - Maria Heimsuchung, 1140 Wien, 14. Bezirk
StandortEmpore
Baujahr1734
Orgelbauer Gottfried Sonnholz (Wien)

Beschreibung

Geschichte:
Die zweimanualige Orgel der Mariabrunner Kirche wurde 1734 von Johann Gottfried Sonnholz (ca. 1695-1781) erbaut. In der Chronik ( „Protocollum“ des Augustiner Barfüßerklosters Mariabrunn, geschrieben ca. 1765) des Klosters heißt es dazu: „...In diesem Triennium wurde unserer allerheiligsten Wundertäterin ein hervorragendes Weihegeschenk von schätzungsweise 4000 Gulden gestiftet und zwar eine große, kunstvolle Orgel mit 19 Registern, die der edle Herr Godefridus Sonnenholz, Orgelbauer und Bürger von Wien, um sein Gelübde zu erfüllen, mit großer Arbeit und nicht geringer Kunstfertigkeit erbaute und auf seine Kosten großartig ganz mit Skulpturen ausschmücken ließ. Im Laufe der Zeit wurden noch sehr kunstvolle und einzigartige sogenannte Gamba- und Flötenregister hinzugefügt. Dieses große und kostspielige Kunstwerk verdiente einen geeigneten Raum. Zu diesem Zweck wurde die Vorderseite des unteren Chores bedeutend erweitert und mit Gipsarbeit verkleidet. So möge Gott geben, daß durch die freigebige Stiftung der Marienverehrer auch der kunstvolle Skulpturenschmuck dieser Orgel, mit Farben und Gold harmonisch bemalt, zur größeren Zierde unserer Kirche beiträgt.“

Chronik:

  • 1726: Bau einer ersten Orgel auf Kosten des H. Petrus Wolza, Campsor, diese Orgel war hinter dem Hochaltar aufgestellt. Dieses Instrument wurde 1827 an die Pfarre Enzersdorf an der Fischa verkauft. Laut Prof. Dr. Karl Schütz soll es sich dabei ebenfalls um ein Instrument von Gottfried Sonnholz gehandelt haben.
  • 1734: kostenloser Neubau der Orgel durch Gottfried Sonnholz in Erfüllung eines Gelübtes.
  • 1881: Reinigung der Orgel durch Franz Ullmann.
  • 1894 reparierte Alois Erler die Orgel. Es werden 14 klingende Stimmen und 16 Pfeifenreihen erwähnt. In diesem Zusammenhang wurden 180 schadhafte Pfeifen repariert, die unbrauchbare Viola Gamba wiederhergestellt, die Mechanik repariert, die beiden Manualklaviaturen neu mit Bein belegt und die ganze Orgel neu intoniert und gestimmt. Die Gesamtkosten betrugen 135 fl.
  • 1899: neuerliche Reparatur durch Franz Strommer (die letzte Reparatur hatte sich nicht bewährt). Im Zuge dieser Arbeiten wurde ein neues Salicional um 80 fl. eingebaut, neue Manualklaviaturen gefertigt (Bein und Ebenholz), 16 neue Porzellanschilder mit Emailschrift gefertigt und die 4 Blasbälge gereinigt und mit Schafleder ausgebessert. Zu diesem Zeitpunkt waren die originalen Bälge also noch vorhanden. Diese Arbeiten kosteten insgesamt 208 fl (Protokoll 3/218).
  • 1906: am 25. Sept. stellte die Fa. Kauffmann ein Offert für eine Reparatur.
  • 1907: führte die Fa. Kauffmann diese Reparatur durch und fertigte ein neues Magazin-Gebläse. Diese Arbeiten wurden in der Zeit vom 07.04.1907 bis 18.04.1907 durchgeführt.
  • Ab 1912: regelmäßige Wartungsarbeiten durch die Fa. Kauffmann.
  • 1927: Einbau eines elektrischen Gebläses durch die Fa. Kauffmann.
  • 1934: bietet die Fa. Kauffmann einen Orgelneubau an, welcher jedoch nicht durchgeführt wurde.
  • 1934: Renovierung der Orgel durch Ferdinand Molzer.
  • 1983: Orgelreinigung und Einbau eines neuen Orgelmotors durch OBM Adolf Donabaum
  • 2016 - 2018: Restaurierung und Rückführung in den Originalzustand aus dem Jahre 1734 durch OBM Wolfgang Karner (bis auf 2 Register und die originale Keilbalganlage)


Hauptwerk (C/E – c3) 

  • Principal 8´ (24 Pfeifen im Prospekt, alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Coppel 8´ (Holz gedackt, alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Gamba 8´ (C/E – H in Holz offen, ab c in Metall (noch nicht rekonstruiert)
  • Octav 4´ (alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Quint 3´ (alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Octava 2´ (mit Ausnahme von vier Pfeifen sind die Pfeifen von Sonnholz)
  • Quinta 1 ½´(2018 rekonstruiert, Karner)
  • Mixtur (6-fache Terzmixtur in 1 1/3‘-Lage, 128 Pfeifen von Sonnholz)

 

Positiv (C/E – c3)

  • Principal 4´ (31 Pfeifen im Prospekt, alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Coppel 8´(Holz gedackt, alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Flöten 4´ (Holz offen, alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Octav 2’ (ältere, aber von Sonnholz eingebrachte Pfeifen)
  • Dulciana 4´ (Streicherregister, alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Zimbl (2018 rekonstruiert, Karner)
  • Fagott (Zungenstimme ab c´ (noch nicht rekonstruiert)

 

Pedal (C/E – a°, 18 Tasten/12 Töne)

  • Suppass 16´ (Holz gedackt 16’ + 8’ (doppelt), alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Octava 8’ (Holz offen, alle Pfeifen von Sonnholz)
  • Quintasexta 6’ (2018 rekonstruiert, Karner)
  • Octava 4’ (Holz offen, alle Pfeifen von Sonnholz)

Gehäuse

Gehäusebauer Gottfried Sonnholz (Wien)
Baujahr1734

Spielanlage

StandortEmpore, Spieltafel hinterspielig
Pedaltypparallel
Tastenumfang der ManualeC/E (kurz) – c3
Tastenumfang des PedalsC/E (kurz) – a° (12 Töne repetierend, 18 Tasten)
Anzahl der Register19
Stimmungungleichstufig (-1/5 pyth. Komma auf: F, G, D, E, Fis)
Tonhöhea'=445 Hz bei 13° C
Gebläseelektrisch (Fa. Laukhuff Ventus mit 8 cbm/min. und 105mm WS)
Winddruck (in mm)74 mm/WS
Spielhilfen

Koppel: Klötzchenkoppel für die Manuale (seit 2018)

Windladentypmechanische Schleifladen
BalganlageDoppelfaltenmagazinbalg mit Schöpferbalg
Spieltrakturmechanisch
Registertrakturmechanisch

Disposition

I. Manual (Hauptwerk)

Principal 8
Coppel 8
Gamba 8
Octav 4
Quint 3
Octava 2
Quinta 1 1/2
Mixtur

II. Manual (Positiv)

Coppel 8
Principal 4
Flöten 4
Octava 2
Dulciana 4
Zimbl
Fagott

Pedal

Suppass 16
Octava 8
Quintasexta 6
Octava 4