Als Ernst Faktor am 1. September 1980 als Pfarrer in St. Paul installiert wurde, entsprach ihm als Absolventen der Kirchenmusikschule die vorgefundene elektrische Orgel nicht. So wurde er auf eine in Bad Fischau befindliche, von Franz Reusch aus Klosterneuburg im Jahre 1885 erbaute Orgel aufmerksam, die einer neuen Gollini-Orgel weichen und abgebrochen werden sollte; bis zum 1. Jänner 1986 stand sie in der dortigen Kirche. Am 27. Jänner desselben Jahres wurde die erste Pfeife der alten Orgel verkauft. Im Februar 1987 wurde sie von nach Wien transferiert – vom 8. bis zum 10. April 1987 wurde ihr Gehäuse mit einer Eichenlasur versehen. Das letzte Register wurde am 22. Dezember 1987 in die Orgel eingebaut – ein ursprünglich vorhandenes Salizional 8ʼ wurde gegen ein 4ʼ-Register – die Flöte – getauscht. Am 3. September 1989 segnete schließlich Bischofsvikar Pater Zeininger die betreffende Orgel.
1998 unterzog wurde das Instrument einer Renovierung unterzogen.
Der freistehende Spieltisch befindet sich mit Blick Richtung Altar unmittelbar vor dem Gehäuse. Mit einem Tastendeckel verschließbar, weist er keinen Namen des Erbauers aus. Was das Pedal anbelangt, so ist festzuhalten, dass dessen C unter dem e1 des Manuals angeordnet ist. Obwohl es auf zwei Oktaven ausgebaut ist, verfügt es nur über zwölf Töne und repetiert entsprechend. Unmittelbar über den mit Knochen belegten Untertasten und mit Ebenholz belegten Obertasten sind in einer Reihe die schlichten, schwarz gehaltenen Manu-brien angeordnet, deren Schilder augenscheinlich nicht original sind.
Der Prospekt der Orgel besteht ausschließlich aus klingenden Pfeifen, die dem Register Prinzipal 8ʼ angehören. In drei Felder gegliedert, fallen diese nach außen hin ab. Die Labien – als Rundlabien ausgeführt – steigen indirekt proportional zur Pfeifenlänge an.
Neugotische Schleierbretter wurden zu einem nicht genau eruierbaren Zeitpunkt – als sich das Instrument aber bereits in der Pfarrkirche St. Paul befand – entfernt.