Wien, 10. Bezirk (Pfarrkirche Königin des Friedens)
Basisdaten
Pfarre/Institution | Wien-Göttl.Barmherzigkeit, 1100 Wien |
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Gebäude | Pfarrkirche Königin des Friedens, 1100 Wien, 10. Bezirk |
Standort | Empore |
Baujahr | 1926 |
Orgelbauer | Gebrüder Mauracher (Linz, Oberösterreich) |
Beschreibung
Die Orgel ist auf einer im vorderen Teil der Kirche befindlichen evangelienseitigen Seitenempore untergebracht. Der untere Gehäuseteil beinhaltet die Register des Hauptwerks und des Pedalwerks. Dazu im rechten Winkel sind erhöht in der bogenförmigen Schallöffnung der Emporenwand die Register des zweiten Manuals untergebracht. Unter dem genannten Werk befindet sich der mit einer Rollladenabdeckungung versehene Spieltisch, von dem man an die gegenüberliegende Emporenwand blickt. Über dem zweiten Manual, dessen Untertasten weiß und Obertasten gleich dem ersten schwarz ausgeführt sind, sind die in einer Reihe als Wippschalter ausgeführten Manubrien angebracht.
ZUR GESCHICHTE
Die vor dem Bau der heutigen modernen Kirche bestehende Notkirche erhielt die in der Schönbrunner Schloßkapelle nicht mehr benötigte Orgel.
Es handelte sich um ein Werk mit 12 Registern, 2 Manualen und Pedal der Firma Gebrüder Mauracher aus dem Jahre 1926.
Diese Orgel aus der alten hölzernen Notkirche wurde im Jahr 1935 anläßlich der Fertigstellung des modernen Gotteshauses von der Orgelbaufirma J. M Kauffmann "modifiziert transferiert".
Die frühere Disposition zwischen 1935 bis 1966 war folgendermaßen:
I. Manual (C - g3, 56 Tasten)
Prinzipal 8ʼ
Bourdon 8ʼ
Gambe 8ʼ
Oktav 2ʼ
Mixtur 2ʼ
II. Manual (C - g3, 56 Tasten)
Geigenprinzipal 8ʼ
Wiener Flöte 8ʼ
Aeoline 8ʼ
Vox caelestis 8ʼ
Traversflöte 4ʼ
Pedal (C - d1, 27 Tasten)
Subbass 16ʼ
Cello 8ʼ
Im Jahre 1955 wurden eine Generalreinigung und notwendige Instandsetzungsmaßnahmen vorgenommen, wobei nicht nur vom Spieltisch Registerrelais in der Werkstätte überholt wurden, sondern 19 Stück fehlende Pfeifen ersetzt und 8 Stück schadhafte Pfeifen ausgetauscht wurden.
1967 wurde die Orgel von Phillip Eppel renoviert und die Disposition verändert.
Durch den Zubau von vier klingenden Registern und aus akustischen Gründen wurde eine Umgruppierung der Windladen notwendig. Es wurde die vergrößerte Windlade des II.Manuales um 90 ° gedreht und bis zur vorhandenen chorseitigen Schallöffnung hochgestellt. Die bisher stummen Prospektpfeifen wurden zum Teil sprechend gemacht und erhielten eine eigene Prospektlade.
Der Zustand der Orgel sowie die eng empfundenen räumlichen Verhältnisse auf der Orgelempore führten schließlich dazu, dass im Jahr 1992 ein digitales Instrument der Firma Ahlborn angeschafft wurde, die den entsprechenden Dokumenten zufolge als Provisorium betrachtet wurde.
Die Mauracher-Orgel wird seither nicht mehr genutzt und befindet sich in augenscheinlich nahezu unverändertem Zustand auf ihrem Platz, wo sie – wenngleich eingeschränkt und fehlerhaft – grundsätzlich spielbar ist.
Martin Wadsack
Gehäuse
Gehäusebauer | Gebrüder Mauracher (Linz, Oberösterreich) |
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Baujahr | 1926 |
Spielanlage
Standort | Empore |
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Pedaltyp | parallel |
Tastenumfang der Manuale | C - g3 |
Tastenumfang des Pedals | C - d1 |
Anzahl der Register | 16 |
Stimmung | gleichstufig |
Gebläse | elektrisch |
Spielhilfen | Koppeln: Pedal-Koppel I, Pedal-Koppel II, Manual-Koppel II-I, Ob.-Okt.-Koppel II-I, Unt.-Okt.-Koppel II-I Kollektive: Pleno, Forte, Piano, Auslöser Sonstige Spielhilfen: Schwelltritt (Registerschweller), Crescendo, Auslöser, Crescendozeiger |
Windladentyp | pneumatische Kegelladen (Registerkanzellen) |
Balganlage | Parallelfaltenbalg |
Spieltraktur | pneumatisch |
Registertraktur | pneumatisch |
Disposition
I. Manual
Prinzipal | 8´ |
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Gedeckt | 8´ |
Oktav | 4´ |
Gemshorn | 4´ |
Oktav | 2´ |
Mixtur | 1 1/3´ 3fach |
II. Manual
Flöte | 8´ |
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Salizional | 8´ |
Prästant | 4´ |
Rohrflöte | 4´ |
Nachthorn | 2´ |
Cymbel | 1´ 3fach |
Sesquialtera | 2 2/3´+ 1 3/5´ |
Pedal
Subbaß | 16´ |
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Oktavbaß | 8´ |
Choralbaß | 4´ |