Wien, 10. Bezirk (Filialkirche Rothneusiedl - Hl. Franz von Assisi)
Basisdaten
Pfarre/Institution | Wien-Oberlaa, 1100 Wien |
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Gebäude | Filialkirche Rothneusiedl - Hl. Franz von Assisi, 1100 Wien, 10. Bezirk |
Standort | Empore, hinterspielige Brüstungsorgel auf einem Podest erhöht |
Baujahr | 1878 |
Orgelbauer | Josef Dangl (Wien) |
Beschreibung
Die Orgel ist mittig auf der Empore als hinterspielige Brüstungsorgel auf einem Podest erhöht aufgestellt. Ihr Gehäuse weist deutliche Spuren der weiter unten beschriebenen Umbauten auf – so ist durch das verwendete Material klar erkennbar, wo und wie sie in der Tiefe nach vorne erweitert worden ist. Dort, wo sie als Hausorgel ursprünglich ihren Prospekt gehabt hat, ist nun lediglich ein Gitter vorhanden; im Unterbau, wo sich einst die einem Harmonium ähnlichen Pedale zur Betätigung der Luftzufuhr befunden haben, ist nun ein Schleudergebläse untergebracht. Der Prospekt – er wird aus Pfeifen des Registers Prinzipal 2ʼ gebildet – besteht aus einem nach außen abfallenden, sich aus 15 Pfeifen zusammensetzenden Feld, das von zwei nach innen abfallenden, aus jeweils fünf größeren Pfeifen bestehenden flankiert wird.
Den freien Platz über den Pfeifen nimmt ein Geflecht aus miteinander verbundenen goldenen Quadraten ein.
Die Registerschieber sind links und rechts des Manuals, dessen Untertasten weiß bzw. Obertasten schwarz belegt sind, angeordnet.
GESCHICHTE
1961 schenkte der Favoritner Hobbyorgelbauer Ing. Josef Dangl, der Rothneusiedler Kirche eine von ihm 1878 geschaffene Zimmerorgel, die sich dort bis zum heutigen Tage befindet. Vor ihrer Aufstellung an ihrem neuen Ort war sie in monatelanger Arbeit von der Orgelbaufirma Brückner in Klosterneuburg um S 15.000 renoviert und mit einem neuen Zwei-Fuß-Register ausgestattet worden. Ob die Orgel schon zuvor drei Register umfasste und ein bereits vorhandener 2ʼ nur erneuert, oder doch ein gänzlich neues Register eingebaut wurde, geht daraus nicht hervor. Mit Sicherheit hatte sie aber über ein Gedackt 8ʼ und eine Flöte 4ʼ verfügt. Am 8. Oktober 1961 nahm der Oberlaaer Pfarrer um 8h früh selbst die Orgelweihe vor.
Im Jahr wurde eine Erweiterung des Instrumentes um ein Register durchgeführt. In diesem Zusammenhang erhielt die Orgel neben einem neuen Prinzipal 2ʼ eine Quint 1 1/3ʼ, die durch Abschneiden des Registers Oktav 2ʼ angefertigt wurde. Durch diesen Eingriff wurde es notwendig, den Kanzellenrahmen zu erneuern, um die Pfeifen mit genügend Wind zu versorgen, da der Kanzellenquerschnitt für vier Register zu klein war. Außerdem wurden die Ventile neu aufgepasst und die Übersetzung der Klaviatur geändert, um den Tastendruck zu erleichtern. Darüber hinaus versetzte Donabaum das Gebläse unter die Orgel, fügte an das Gehäuse eine Verbreiterung von 15 cm an und drehte das gesamte Instrument um 180 Grad, wodurch der Prinzipal 2ʼ als Prospekt seither dem Kirchenraum zugewandt ist.
Nach den beschriebenen Arbeiten wurde die Orgel durch Domkapellmeister Anton Wesely vor dem 27. Mai 1975 kollaudiert.
Gehäuse
Gehäusebauer | Josef Dangl (Wien) |
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Baujahr | 1878 |
Spielanlage
Standort | Spieltafel |
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Tastenumfang der Manuale | C - f3 |
Anzahl der Register | 4 |
Stimmung | gleichstufig |
Gebläse | elektrisch |
Windladentyp | mechanische Schleifladen |
Balganlage | Magazinbalg |
Spieltraktur | mechanisch |
Registertraktur | mechanisch |
Disposition
Manual
Gedeckt | 8´ |
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Flöte | 4´ |
Prinzipal | 2´ |
Quinte | 1 1/3´ |