Wien, 08. Bezirk (Schmerzenskapelle Maria Treu)

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Wien, 08. Bezirk - Schmerzenskapelle Maria Treu

© Alexander Jaitschko

Wien, 08. Bezirk - Schmerzenskapelle Maria Treu

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Wien, 08. Bezirk - Schmerzenskapelle Maria Treu

© C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0

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Basisdaten

Pfarre/InstitutionWien-Maria Treu, 1080 Wien
GebäudeSchmerzenskapelle Maria Treu, 1080 Wien, 08. Bezirk
StandortEmpore
Baujahr1843
Orgelbauer Joseph Loyp (Wien)

Beschreibung

Die Orgel der Schmerzenskapelle wurde 1858 aus dem freigewordenen Spieltisch und dem Rückpositiv der Loyp-Orgel gebaut. Am Spieltisch ist diese Verkleinerung eindeutig sichtbar. Das nur mit 4 Registern ausgeführte Rückpositiv von 1843 konnte hingegen weitgehend unverändert umgesetzt werden (siehe oben).
Fragwürdig bleibt indes, von wem die 4 heutigen Register in der Maria-Schmerzenskapelle sind: von den heutigen Salitional 8´, Doppelflöte 8´, Principal 4´ und Octave 2‘ befanden sich laut Loyps Kontrakt nur letztere beiden in Loyps Rückpositiv. Die heutigen Registerschilder samt dem der Doppelflöt 8‘ ähneln Loyps ebenfalls auf emailliertem Blech geschriebenen Schildern in Gbely 1853. Da sie aber paarweise entsprechend der jetzt belegten je 2 Registerzugstangen angelegt sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie 1858 neu gefertigt wurden.
Das Salitional 8‘ aus dem Hauptwerk könnte bei der Dispositionserweiterung während des Baus 1843 ins Rückpositiv gekommen sein (falls es nicht ins Mittelpositiv und in den Oberwerksprospekt kam, siehe II.2.). Buckow hat Loyps Streicher in der Hauptorgel nicht wiederverwendet. Hingegen ist das heutige Salitional 8‘ eindeutig nicht von Loyp und auch nicht von Buckow. Den langen Expressionen nach könnten es Gebr. Brauner eingebaut haben, vielleicht 1896; jedenfalls stammt es erst vom Ende des 19. Jahrhunderts.
Eine Doppelflöte 8‘ war laut Kontrakt 1842 gar nicht vereinbart; auch sie könnte Loyp über Kontrakt gebaut haben. Aber die heutige Doppelflöt 8‘ hat die für Buckow so charakteristischen, schönen Spundgriffe, ab g‘ fein durchbohrt als Doppelrohrflöte, während die Vorschläge nicht die für Buckow typischen Profilierungen besitzen.

Aber die Festschrift 1858 [1] schreibt, dass Buckow aus Loyps Orgel eine Doppelrohrflöte für das Mittelwerk der Hauptorgel übernommen habe. Das bestätigt der tatsächliche Befund 2019: im Mittelwerk steht tatsächlich eine Doppelflöte, deren Bauweise (insbesondere die Vorschläge und Spundgriffe) auf eine Autorschaft Loyps hinweist. Das originale Rasterbrett im Bass ist mit Doppelflöte 8‘ beschriftet (der heutige Name Gedeckt 8‘ am Registerschild ist von 1896), d.h. die Pfeifen dürfte Buckow eingebaut haben. Da Loyp aber nur eine Doppelflöte 4‘ baute, müsste Buckow die Basspfeifen zum 8‘ ergänzt haben. Dann müsste er die ganze Orgelumsetzung ausgeführt haben, was für ihn nicht belegt ist (und der Wiedereinbau des großen Firmenschildes wäre ein Zeichen großen kollegialen Respektes…).
Oder hat Loyp in eines der beiden Positive, deren Disposition er nicht nennt, eine weitere Doppelflöte, und zwar als 8‘ gebaut, was die heute vorhandenen beiden gleichnamigen Pfeifenreihen erklären würde?
Oder haben Gebr. Brauner 1896 beide Flöten gegeneinander ausgetauscht (warum)? Falls ja, schließt sich die zu diskutierende Frage an, ob man beide Flöten nun gegeneinander austauschen sollte? Zusätzlich ist hierfür aber die detaillierte Untersuchung der Pfeifen der Doppelflöten der Hauptorgel als auch der Kapellenorgel auf deren Urheberschaft nach Ausbau und Reinigung nötig, sowie die Suche und Auswertung von Orgelbauakten. Jedenfalls lassen diese Feststellungen vermuten, dass (wie auch an anderer Stelle) die Angaben der Festschrift als auch im Bericht 1896 nicht immer völlig präzise zu sein scheinen, d.h. Änderungen in der Ausführung sind denkbar – ebenso auch spätere Eingriffe.

In der Kapellenorgel wären demnach nur Principal 4‘ und Octave 2‘ von Loyp, die Doppelflöte 8‘ von Buckow (zumindest umgearbeitet) und das Salitional 8‘ vermutlich von Gebr. Brauner.

Hermann Eule Orgelbau

Gehäuse

Gehäusebauer Joseph Loyp (Wien)
Baujahr1843

Spielanlage

StandortEmpore, zentral hinter dem Brüstungspositiv mit Blickrichtung Altar
Tastenumfang der ManualeC - f3
Anzahl der Register4
Stimmunggleichstufig
Gebläseelektrisch
Windladentypmechanische Schleifladen
BalganlageParalellfaltenbalg mit Schöpfer
Spieltrakturmechanisch
Registertrakturmechanisch

Disposition

Manual

Salicional 8. Fuſs
Doppelflöte 8. Fuſs
Principal 4. Fuſs
Octav 2. Fuſs