Wien, 01. Bezirk (Pfarrkirche Dom- und Metropolitankirche St. Stephan)

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Wien, 01. Bezirk - Pfarrkirche Dom- und Metropolitankirche St. Stephan

© Stephan Schönlaub

Wien, 01. Bezirk - Pfarrkirche Dom- und Metropolitankirche St. Stephan

© Konstantin Reymaier

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Wien, 01. Bezirk - Pfarrkirche Dom- und Metropolitankirche St. Stephan

© C.Stadler/Bwag; CC-BY-SA-4.0

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Basisdaten

OrgelnameRiesenorgel
Internethttps://www.wiener-dommusik.at/organ_giant.php
Pfarre/InstitutionWien-Dompfarre, 1010 Wien
GebäudePfarrkirche Dom- und Metropolitankirche St. Stephan, 1010 Wien, 01. Bezirk
StandortWestempore
Baujahr2020
Orgelbauer Rieger Orgelbau GmbH (Schwarzach)

Beschreibung

1720 wurde eine erste Orgel durch Ferdinand Josef Römer auf der Westempore des Domes errichtet. Dieses Instrument hatte 32 Register, verteilt auf 2 Manualen und Pedal, und war auch als "Römerorgel" bekannt.

1886 baute der Orgelbauer Eberhard Friedrich Walcker in das bestehende Gehäuse eine Monumentalorgel mit 90 Registern und 3 Manualen ein. Durch ihre Größe und der Platzierung direkt über dem Riesentor, dem Hauptportal des Stephansdoms, wird die Orgel der Westempore nun auch als "Riesenorgel" bezeichnet. Dieses bedeutsame Instrument wurde während des Dombrandes im 2. Weltkrieg zerstört. Ein vergleichbares, aber deutlich kleineres Instrument, befindet sich heute noch in der Votivkirche in Wien.

1956–1960 wurde an der Stelle der alten Orgel eine neue Orgel von Johann Marcellinus Kauffmann aus Wien errichtet. Gespendet wurde dafür aus allen Bundesländern und auch aus der Bundesrepublik Deutschland. Durch die schlechte Platzierung der meisten Register hinter einem großen gotischen Viertelbogen war die Orgel akustisch in der Kirche kaum mehr zu hören. Auch technische Mängel stellten sich mit der Zeit heraus. 1991, mit dem Bau der Orgel im südlichen Seitenschiff durch Rieger, wurde die große Riesenorgel mit 125 Registern stillgelegt. Es war lange Zeit nicht klar, was mit der Orgel geschehen sollte. In dieser Zeit wurde das Instrument vom Stromnetz getrennt und weder gespielt, noch gereinigt. Die großen Prospektpfeifen drohten 2008 sogar schon einzustürzen.

2017–2020 wurde die große Riesenorgel schließlich durch den Orgelbauer Rieger aus Schwarzach i. V. komplett saniert und in ein neues Klangbild getaucht. Man versuchte, möglichst viele der nun 130 Register vor dem gotischen Bogen zu platzieren. Mit der Einweihung an Ostersonntag 2020, dem 12. April, genau 75 Jahre nach der Zerstörung der alten Walckerorgel, ist diese Orgel, in Zusammenknüpfung mit der Querschifforgel an zwei Generalspieltischen und nun mehr 185 Registern, die größte Orgel Österreichs und eine der größten Orgelanlagen Europas. Aufgrund des Einbruchs der Corona-Pandemie 2020 waren die Fertigstellung des Instruments und die Orgelweihe auf unbestimmte Zeit verschoben. Mit dem 04. Oktober 2020, an genau dem Tag, an welchem 1886 die alte, große Walckerorgel eingeweiht wurde, wurde ein neuer Ersatztermin gefunden und somit die Orgel eingeweiht.

Das Instrument lässt sich als ein sinfonisches Instrument mit einigen Zutaten aus der Moderne beschreiben. Letztere wären etwa einige besondere Register wie ein akustischer 64' und ein Glockenspiel, oder auch der flexible Winddruck auf einem Teilwerk. Mit all den unterschiedlichen Farben lässt sich auf dieser Orgel die gesamte Orgelliteratur gut spielen. Die Riesenorgel hat nun endlich die Dimension angenommen, die der große Kirchenraum fordert und ist perfekt in allen Ecken des Domes zu hören.

Gehäuseentwurf: Dombaumeister Kurt STÖGERER

Gehäuse

Gehäusebauer Johann Marcell Kaufmann (Wien)
Baujahrca. 1960

Spielanlage

Standortein Spieltisch freistehend (auf einem Podest fahrbar im Kirchenraum), ein zweiter Spieltisch auf der Westempore
Pedaltypparallel konkav, doppelt geschweift
Tastenumfang der ManualeC - c4 (C - c3 Solo expr.)
Tastenumfang des PedalsC - g1
Anzahl der Register130
Stimmunggleichstufig
Tonhöhea1 = 442 Hz bei 15°C Raumtemperatur
Gebläse8 Elektrogebläse (Gesamtleistung: 180m3 Wind/min.)
Winddruck (in mm)100mm WS (Rückpositiv) bis 180mm WS (Solo), 450mm WS (Tuba 8´im Solowerk)
Spielhilfen

Koppeln:

I/P, II/P, III/P, IV/P, V/P
II/I, III/I. IV/I,V/I, V/I Sopran
III/II, IV/II, V/II, V/II Sopran
I/V/III, V/III, V/III Sopran
V/IV, V/IV Sopran

Hauptwerk: Freie Zuteilung zu allen Manualen und Pedal, Pizzicato-Funktion
Evangelienpositiv: Freie Zuteilung zu allen Manualen und Pedal, 16´, Annulateur (Absteller der 8´-Lage), 4´, Pizzicato
Schwellwerk: Freie Zuteilung zu allen Manualen und Pedal, Annulateur (Absteller der 8´-Lage), 4´, Pizzicato
Epistelpositiv: Freie Zuteilung zu allen Manualen und Pedal, 16´, Annulateur (Absteller der 8´-Lage), 4´, Pizzicato
Solowerk: Freie Zuteilung zu allen Manualen und Pedal, 16´, Annulateur (Absteller der 8´-Lage), 4´, Pizzicato
Trompeteria: Freie Zuteilung zu allen Manualen und Pedal, Pizzicato

Vier freie Koppeln

All SW to SW

Rieger Setzersystem

Windladentypmechanische Schleifladen
Balganlage11 Doppelfaltenbälge, 2 Reservoiarbälge
Spieltrakturelektrisch
Registertrakturelektrisch

Disposition

Hauptwerk (1. Manual)

Prinzipal 32´
Prinzipal 16´
Bourdon 16´
Prinzipal I
Prinzipal II
Doppelflöte
Gedeckt
Viola
Quinte 5 1/3´
Oktave
Offenflöte
Gemshorn
Terz 3 1/5´
Quinte 2 2/3´
Oktave
Mixtur major 4f. 2 2/3´
Mixtur minor 4f. 1 1/3´
Cornet 5f. 8´
Posaune 16´
Trompete I
Trompette II
Klarine
Flauto amabile
Septime 2 2/7´
Fagott 16´
Flöte

Evangelienpositiv (2. Manual), expr. (schwellbar)

Kontrabass 16´
Aeoline 16´
Suavial
Gedeckt
Gambe
Vox coelestis
Aeoline
Blockflöte
Fugara
Nasard 2 2/3´
Flöte
Septime 1 1/7´
Harmonia aethaeria 4-5f. 2´
Klarinette
Rohrschalmei 8'
Aeoline Pedal 16´ (Auszug)
Gedeckt Pedal 8´ (Auszug)
(Tremulant)

Rückpositiv (2. Manual)

Prinzipal
Bourdon
Quintatön
Prinzipal
Nachthorn
Nasard 2 2/3´
Doublette
Tierce 1 3/5´
Larigot 1 1/3´
Sifflöte
Scharff 4-3f. 1´
Cromorne
(Tremulant)

Schwellwerk (3. Manual), expr. (schwellbar)

Quintaton 16´
Viola 16´
Diapason
Flûte harmonique
Bourdon céleste 8'
Violoncelle
Voix céleste
Oktave
Flûte traversière
Salicet 4'
Nazard harmonique 2 2/3´
Flûte octaviante
Tierce harmonique 1 3/5´
Fourniture 5f. 2 2/3´
Cymbale 3f. 2/3´
Cornet 5f. 8´
Bombarde 16'
Trompette harmonique
Basson Hautbois 8'
Voix humaine 8'
Clairon harmonique
(Tremblant)

Epistelpositiv (4. Manual), expr. (schwellbar)

Bourdon 16´
Salicional 16´
Prinzipal
Wienerflöte
Gemshorn
Unda maris
Quinte 5 1/3´
Prestant
Flauto amabile
Terz 3 1/5´
Nasard 2 2/3´
Septime 2 2/7´
Oktave
None 1 7/9´
Mixtur 2´ 4f.
Fagott 16´
Trompete
Cor anglais
Bourdon Pedal 16´ (Auszug)
Wienerflöte Pedal 8´ (Auszug)
(Tremulant)

Solo (4. Manual), expr. (schwellbar)

Gambe
Gambe céleste 8'
Flûte harmonique
Flûte harmonique
French Horn
Clarinette 8'
Tuba
Tuba
(Tremulant)
Harmonika 16´ (Windschweller)
Harmonika 8´ (Windschweller)

Trompeteria (5. Manual)

Trompete 16´
Trompete
Trompete 4´/8´
Tuba
Glocken

Kleinpedal

Violonbass 16´
Prinzipal
Gedeckt
Oktave
Nachthorn
Flöte
Mixtur 2´ 4f.
Dulcian 16´

Großpedal

Gravissima 64´
Prinzipalbass 32´
Untersatz 32´
Subbass 16´
Offenbass 16´
Gemshorn 16'
Quintbass 10 2/3´
Großseptime 9 1/7´
Offenflöte
Terz 6 2/5´
Theorbe 3 5/9´
Kontrabombarde 32´
Kontrafagott 32´
Bombarde 16'
Posaune 16´
Trompete
Klarine