Wien, 05. Bezirk (Pfarrkirche St. Josef zu Margareten)
Basisdaten
Pfarre/Institution | Wien-St.Josef/Margareten, 1050 Wien |
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Gebäude | Pfarrkirche St. Josef zu Margareten, 1050 Wien, 05. Bezirk |
Standort | Empore |
Baujahr | 1820 |
Orgelbauer | Friedrich Deutschmann (Wien) |
Beschreibung
FRANZ-SCHUBERT-GEDÄCHTNISORGEL
Die Orgel der Pfarrkirche St. Josef zu Margareten wurde im Jahr 1820 von der bürgerlichen Orgelbauwerkstätte Deutschmann - ein namhafter Orgelbauer des Wiener Biedermeier - errichtet. In den Jahren vor dem ersten Weltkrieg wurde sie erweitert und nach dem zweiten Weltkrieg von Anton Schönhofer pneumatisiert. Im Jahr 1984 startete OBM Gerhard Hradetzky die Rekonstruktion der Deutschmann-Orgel in historischer Bauweise, unterstützt von Domorganist Stefan Kitzinger und Sig. Lorenzo Onzoni (Modena). Zu diesem Zweck wurde bereits 1983 der „Verein zur Restaurierung und Erhaltung der Franz Schubert – Gedächtnisorgel“ gegründet. Hradetzky verwendete die Deutschmannorgel in Katzelsdorf (NÖ) als Vorlage und Vergleichsinstrument. Er konnte eindeutig feststellen, dass es sich bei der Orgel in St. Josef um eine Deutschmannorgel handelt. Vier Jahre später, 1987 war die Wiederherstellung abgeschlossen. Die Orgelweihe fand am 20. Dezember 1987 durch Weihbischof Dr. Helmut Krätzl statt.
Die dem ursprünglichen Gesamteindruck entsprechende Fassung der Chorbrüstung wurde durch Restaurator Franz Fuchs (Amstetten) wieder freigelegt, bzw. rekonstruiert. Die sehr seltene Art der Gehäusefassung besteht aus einer Ölmarmorierung (,handgeschlagen‘). 1076 Pfeifen, davon 270 aus Tannenholz, die Innenpfeifen aus 40-prozentigem Zinn sorgen für den einzigartigen Klang des Instruments.
Im Jahr 2012 wurde eine Generalreingung durch OBM Ekkehard Fehl durchgeführt, der das Instrument seither betreut. Durch die akribische Arbeit und Liebe zum Detail, erklingt die Orgel heute wieder so wie zu Schuberts Zeit.
Franz Schubert, an den eine Gedenktafel rechts vom Haupteingang erinnert, verbrachte die letzte Zeit seines Lebens in der Kettenbrückengasse 6 und wurde nach seinem Tod am 19. November in St. Josef am 21. November 1828 eingesegnet. Unter der Leitung des Domkapellmeisters Gänsbacher wurde eine Trauermotette und das von Schubert vertonte „Pax vobiscum“ nach einem von seinem Freund Schober gedichteten Text gesungen. Dem großen Meister zu Ehren trägt die Orgel auch den Beinamen Schubert-Gedächtnis-Orgel.
Pfarre St. Josef zu Margareten
Gehäuse
Gehäusebauer | Friedrich Deutschmann (Wien) |
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Baujahr | 1820 |
Spielanlage
Standort | Empore, freistehend Blickrichtung Altar (vor dem Brüstungspositiv) |
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Pedaltyp | parallel |
Tastenumfang der Manuale | C - f3 |
Tastenumfang des Pedals | C - d1 |
Anzahl der Register | 20 |
Stimmung | ungleichstufig |
Gebläse | elektrisch |
Spielhilfen | Manualkoppel (als Schiebekoppel)
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Windladentyp | mechanische Schleifladen |
Balganlage | Zwei Keilfaltenbälge |
Spieltraktur | mechanisch |
Registertraktur | mechanisch |
Disposition
I. Manual (Hauptwerk)
Prinzipal | 8 Fuss |
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Flauto | 8 Fuss |
Viola da gamba | 8 Fuss |
Octav | 4 Fuss |
Fugara | 4 Fuss |
Octav | 2 Fuss |
Quint | 3 Fuss |
Mixtur | 4 fach |
II. Manual (Brüstungspositiv)
Copula | 8 Fuss |
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Prinzipal | 4 Fuss |
Flöte | 4 Fuss |
Super-Octav | 2 Fuss |
Quint minor | 1 1/3 Fuss |
Mixtur | 3 fach |
Pedal
Sub-Bass | 16 Fuss |
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Prinzipal-Bass | 8 Fuss |
Octav-Bass | 8 Fuss |
Quint-Bass | 6 Fuss |
Octav | 4 Fuss |
Trompeten-Bass | 16 Fuss |